Große Sorgen bei der Autobahndirektion

Die Eingliederung der Behörde in die Infrastrukturgesellschaft für Autobahnen und andere Bundesfernstraßen sorgt für Unsicherheit. Viele Mitarbeiter kündigen, auch in Regensburg.

Die Eingliederung der Autobahndirektion Südbayern in die künftige Infrastrukturgesellschaft für Autobahnen und andere Bundesfernstraßen (IGA) sorgt bei den Mitarbeitern für massive Verunsicherung. Wie Josef Seebacher, Sprecher der Autobahndirektion Südbayern der Mittelbayerischen mitteilt, zieht die Umstellung konkrete Konsequenzen nach sich: eine ganze Reihe an erfahrenen Mitarbeitern habe bereits gekündigt. Konkret nennt Seebacher acht Projektleiter am Standort Regensburg sowie weitere Mitarbeiter aus der EDV-Abteilung. Laut Seebacher seien sie unter anderem zur Stadt Regensburg, zu Bauämtern im Raum Regensburg oder zu privaten Baufirmen gewechselt. Der Fachkräftemangel im Baubereich mache ehemaligen Angestellten der Autobahndirektion einen Jobwechsel derzeit leicht möglich, so Seebacher. Die bisherige Zusicherung der Politik, dass kein Mitarbeiter um seinen Job fürchten muss und alle Standorte erhalten bleiben, reicht laut Seebacher nicht aus, um die Unsicherheit zu verringern.

Mitarbeiter sind stark verunsichert

Die Autobahndirektion Südbayern soll nach Planungen von Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) Teil der IGA, einer Gesellschaft privaten Rechts, werden. Laut Sprecher Seebacher sorgt diese Neustrukturierung intern für „große Verunsicherung“. „Die Mitarbeiter wissen derzeit nicht, was auf sie zukommt“, sagt er. Sie würden sich Sorgen machen über Fragen nach Dienstwohnung, Nachtarbeit, Zuschlägen oder Weihnachtsgeld. Auch die offene Frage, ob die Mitarbeiter der neuen, bundeseigenen IGA auch bundesweit eingesetzt werden können, treibe die Mitarbeiter um.

Bis Ende des Jahres müssen alle Mitarbeiter der Autobahndirektion ihre Bereitschaft, in die IGA zu wechseln, schriftlich erklären. „Bis dahin steht aber voraussichtlich kein Tarifvertrag“, sagt Seebacher. Die Arbeitnehmer stünden dann vor der Situation, eine Erklärung abgeben zu müssen, ohne die neuen Bedingungen zu kennen. Die Gewerkschaften hätten sich bereits eingeschaltet und mit Flugblättern an die Mitarbeiter gewendet.

Kompetenzen in Bayern halten

Seebacher führt auch Befürchtungen an, dass Kompetenzen in Bayern verloren gehen könnten. „Die Bauleiter vor Ort kennen die Probleme am besten“, sagt er der Mittelbayerischen. Das Team der Autobahndirektion Südbayern, das mit dem Ausbau der Autobahn A3 betraut ist, bringe Erfahrungen aus früheren Großprojekten mit. „Wir wollen das bayerische Erfolgsmodell erhalten“, sagt er mit Blick auf die IGA-Eingliederung. Die Entscheidung, dass Regensburg Standort einer dauerhaften IGA-Außenstelle wird, bewertet Seebacher als positives Signal. Am Montag hatte Verkehrsminister Scheuer das Standortkonzept bekannt gegeben.

Den Text gibt es auch hier auf mittelbayerische.de.

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