David Saam mixt Heimatmusik mit Pop und Punk und verpasst ihr ein „x“. Schunkeln kann man dazu nicht, tanzen aber sehr wohl.
David Saam mag es offensiv und ungestüm und wild. Offensiv der Charakter, ungestüm das Zusammenspiel, wild das Ergebnis – dann ist der Bamberger in seinem Element.
Seine Vorlieben lebt Saam in der Musik voll aus. Man spürt die Wucht, wenn er mit seiner Band Kellerkommando elektronische Sounds und Blechbläser aufeinander loslässt, urbane Beats und Akkordeon zusammenprallen. Oder wenn Saam über seinen Musikerkollegen Andreas „Res“ Richter spricht, mit dem er in der Gruppe Boxgalopp zusammenspielt. Er sagt dann: „Der spielt so wunderbar offensiv, der spielt eine richtige Punk-Rock-Klarinette. Das finde ich sehr gut.“ Für Saam ist Musik gut, wenn sie etwas „wunderschön-herrlich Wildes“ an sich hat.
Tatsächlich lässt sich seine Kunst nicht in herkömmlichen Parametern messen. Sie ist Volksmusik und Rock zugleich, bringt Tradition und Pop zusammen. Die Konstante bei all den Einflüssen und Bandprojekten, in die Saam verwickelt ist, ist der 40-jährige Franke selbst: dunkle Locken, knallrote Brille, Hut auf dem Kopf. Dazu wahlweise eine karierte oder gestreifte Hose und ein blaues oder neongelbes Akkordeon in der Hand. Ungestüm und wild eben.
Protest gegen „Schlagersoße“
Dieser Charakter findet überregional eine Bühne. Mit Kellerkommando war Saam auf unzähligen Festivals wie Fusion, Splash oder Chiemsee Reggae Summer zu Gast und 2011 zur Internationalen Buchmesse nach Mexiko eingeladen. Zwei Alben und zwei EPs hat Kellerkommando bei Warner Music Germany veröffentlicht. 2017 erhielt Saam das Kunststipendium der Stadt Bamberg und einmal pro Woche ist er als Moderator der BR-Radiosendung „Fränkisch vor 7“ zu hören.
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(Foto: Thomas Langer)